📢 Baulandhortung - wichtige Neuerungen!

Zusammenfassung des Interviews zum Thema Baulandhortung und wichtige Neuerungen:

Was ist Baulandhortung?

Baulandhortung bedeutet, dass Eigentümer baureifes Land behalten, ohne es zu bebauen. Das passiert aus verschiedenen Gründen, z. B. als Investitionsstrategie oder weil sich Erbengemeinschaften nicht einigen können.

Aktuelle Situation in der Schweiz

234'000 Hektaren Bauzonen schweizweit, davon rund 3'000 ha im Kanton Schaffhausen.
Etwa 15 % der Bauzonen sind unbebaut, teils gut, teils schlecht erschlossen.
Vor allem die sofort bebaubaren Flächen stehen im Fokus.

Neue rechtliche Entwicklung

Neues Bundesgerichtsurteil seit Ende 2024: Gemeinden dürfen Bauland, das über längere Zeit gehortet wurde, entschädigungslos auszonen.
Vorher mussten Gemeinden bei Rückzonungen oft Entschädigungen zahlen – das ändert sich nun grundlegend.

Wer ist besonders betroffen?

Eigentümer mit vollständig erschlossenen Parzellen in Toplagen, besonders in Städten oder angrenzenden Gemeinden.
Grundstücke in überdimensionierten Bauzonen und in Bergkantonen.
Schaffhausen konkret: ca. 150 ha Wohnbau-Bauland sind unbebaut – das ist viel im Verhältnis zur Kantonsgrösse.

Weitere Risikofaktoren

Wenn die Gemeinde gut mit ÖV erschlossen ist.
Wenn mehr Bauland vorhanden ist, als für die nächsten 15 Jahre gebraucht wird.

Folgen und Ausblick

Mehr Verkäufe könnten folgen, besonders an beliebten Lagen.
In der Peripherie wird aber vermutlich kein Bauboom stattfinden.
Unternutzte Grundstücke könnten künftig stärker reguliert werden (z. B. durch Pflicht zur maximalen Ausnutzung bei Neubauten).

Industrie- und Arbeitszonen

Aktuell weniger im Fokus der Raumplaner.
Aber: aktive Bewirtschaftung durch Kantone vorgeschrieben – kann zu punktuellen Rück- oder Einzonungen führen.

Empfehlung an Eigentümer

Aufmerksam bleiben, wenn es um Raumplanung, Zonenplanänderungen oder Richtplananpassungen geht.
Oder: jetzt verkaufen – aktuell ist der Marktpreis für Verkäufer sehr gut.

Autor: Hans Graf