Off-Market




Zusammenfassung des Interviews zum Thema "Off-Market":

Was bedeutet Off-Market?

Off-Market-Verkäufe sind Immobiliengeschäfte, bei denen Objekte nicht öffentlich inseriert werden. Sie werden „unter der Hand“ abgewickelt, aber vollständig legal und korrekt notariell beurkundet.

Geht es dabei um illegale Geschäfte?

Nein. In der Schweiz sind Immobilienverkäufe streng reguliert. Geldwäsche oder Bargeldgeschäfte sind praktisch ausgeschlossen, da alle Zahlungen bankseitig erfolgen müssen.

Beispiele für Off-Market-Verkäufe:

  • Verkauf innerhalb der Familie
  • Verkauf an Nachbarn
  • Handänderungen bei landwirtschaftlichen Grundstücken
    Diese Objekte erscheinen nie in Inseraten oder auf Plattformen.

Gründe für Off-Market:

  • Wunsch nach Diskretion (z. B. keine frühzeitige Information der Nachbarn)
  • Schutz vor Einmischung oder Neid aus dem Umfeld
  • Weniger Aufwand, da es weniger Interessenten und weniger Besichtigungen gibt
  • Reduzierte Bewerberselektion

Einfluss auf den Verkaufspreis:

Off-Market-Verkäufe erzielen tendenziell nicht den höchsten Preis, da keine Konkurrenz unter den Käufern entsteht.

Beliebtheit in der Region:

Je nach Makler ca. 10–20 % der Verkäufe. Makler mit grossen Suchkunden-Karteien können ein Objekt oft schnell vermitteln, bevor es öffentlich erscheint.
Tipp für Käufer: Suchabos bei Maklern und Portalen einrichten, um frühzeitig informiert zu werden.

Wann empfiehlt sich ein Off-Market-Verkauf?

  • Wenn Diskretion wichtig ist
  • Genügend Zeit vorhanden ist
  • Verkäufer mit einem realistischen Preis zufrieden ist
    Nicht geeignet ist er bei Scheidungen, Trennungen oder behördlichen Verkäufen – dort ist Transparenz und ein offener Markt wichtig, um den bestmöglichen Preis nachzuweisen.

Hinweis:

Banken prüfen den Wert einer Immobilie streng. Wenn der Off-Market-Preis zu hoch ist, wird oft die Finanzierung verweigert – und der Verkauf scheitert.

Abschlusstipp:

Ein erfahrener Makler mit gutem Netzwerk ist entscheidend. Ein allgemeingültiges Patentrezept gibt es nicht.

Autor: Hans Graf